Eine Weile ist das letzte Post her, nun ist es soweit. Dafür ist es mir umso mehr eine Freude. Denn es geht um das letzte Nacht erlebt Konzert in Berlin. 5 Bands gaben sich die Ehre: Solitary Experiments, Klinik, Combichrist, Hocico und Front 242. Um ehrlich zu sein, bin ich nur wegen den Belgiern von Klinik und Front 242 angereist. Von letzteren hatte ich schon Positives gehört, während ich Klinik weder bisher live sah noch irgendetwas hörte, ich kannte sie nur mit Studioversionen.
Auch wenn Front 242 die Headliner waren und sie ihre Sache gut machten, muss ich gestehen, dass mich Dirk Ivens und sein Kollege schwer begeistert haben. (Marc Verhaeghen, der eigentliche Klinik-Chef, kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr touren.) Einfach unglaublich - zwei Männer, düsterer elektronischer Sound... was für eine Atmosphäre! Sicher, die meisten Zuschauer waren wegen Combichrist da (und zugegebenermaßen: die Halle hat gebebt), aber Klinik zeigten: auch auf diesem minimalistisch-altmodischen Wege kann man Menschen beeindrucken. Den Einstieg machte das bedrohlich-langsame Cold as Ice, später folgten noch Songs wie Moving Hands (Kliniks größter "Hit") und Memories.
Auch Front 242 waren sehr schön anzusehen, auch wenn mir persönlich ein paar Lieder fehlten (Stichwort: Funkahdafi). Neben Überhits wie Headhunter, Punish your Machine, Body to Body und Im Rhythmus Bleiben war auch noch Platz für U-Men oder auch Don't Crash, was ich persönlich mag.
Nun möchte ich ein paar Bilder präsentieren. Danach gibt es noch einen Link, wo ich alle Bilder hochgeladen habe, die ich in dieser Nacht geschossen habe. Ich entschuldige mich schon vorher für die Qualität, da es nur eine Kompaktkamera war, die ich mit mir herumführte (und die ich zudem erst wenige Stunden zuvor kaufte).
The Klinik:
Front 242:
Link zum vollständigen Set
Freitag, 30. Dezember 2011
Sonntag, 27. März 2011
Rose. Clouds. Holocaust?
Würde ich mich auf einem deutschen Server befinden, müsste ich nun ernsthaft überlegen, dieses Posting zu veröffentlichen, da sich das Album Rose Clouds of Holocaust und somit auch das Lied gleichen Titels, um das es gehen soll, der britischen Band Death in June um Douglas Pearce in Deutschland indiziert wurde. Ich will mich nicht zu sehr auf Diskussion um mögliche nationalsozialistische Tendenzen versteifen, auch wenn ich dies nicht gänzlich außer Acht lassen werden.
Einen kritischen Beitrag findet man hier: www.social-beat.org/kritiken/clouds.htm
Doch nun soll es zunächst um das gehen, was man als Hörer war nehmen kann: Musik und Text. DiJ-typisch hört man eine Akustik-Gitarre als tragendes Instrument. Dezent gesellen hin und wieder sich perkussive und synthetische Klänge hinzu. Wichtig(st)er Bestandteil ist Douglas P.s Stimme. In höchst melancholischer Manier trägt er seinen Text vor, sodass man gar nicht recht glauben mag, dass dieser Herr verfassungsrechtliche Probleme bekommen könnte.
Und doch: ganz abwegig sind die Kritik von vielen Orten (s.o.) und die Indizierungsbegründung der BPjM nicht. Diese stößt sich an den Textzeilen "Roseclouds of Holocaust // Roseclouds of Lies" und sieht darin eine Gleichsetzung von Holocaust und Lüge, in Death in June also Holocaustleugner. (Anmerkung eines Hobby-Juristen: Sollten staatliche Institutionen NS-nahe Inhalte wähnen, und dies tun sie laut Indizierungsbegründung offenkundig, wäre der konsequente Schritt eigentlich die Beschlagnahme aller fraglichen Tonträger samt Verkaufs- und ggf. Importverbot. Eine Indizierung erfolgt [eigentlich] jedoch nur bei "jugendgefährdenden" Medien, die ansonsten keine strafrechtliche Relevanz aufweisen.)
Ein entkräftendes Argument liefert bereits der eher kritische, aber dennoch recht sachliche, oben verlinkte Artikel. Dem Post-Industrial- und Neofolk-Umfeld ist das Spiel mit Symbolen, insbesondere denen aus unrühmlichen Kapiteln der deutschen Geschichte, alles andere als fremd. So bezieht sich der Bandname Death in June auf den Röhm-Putsch, welcher sich in einem Juni zutrug. Dass gerade NS-Symbolik eine gewichtige Rolle spielt wurde in jener Quelle mit der nihilistischen Philosophie in Verbindung gebracht, die solch Musik oft innewohnt.
Doch haben Symbole Bedeutung, Macht? Pearce selbst fragte wenige Jahre zuvor, "But what ends when the symbols shatter?" Weiterhin sah er sich zu einem Statement genötigt, was zum Beispiel auf dieser Seite nachgelesen werden kann (Anmerkung: offenbar wurde beim Erstellen jener Seite ein Fehler gemacht, sodass einige Zeichen falsch dargestellt werden). Er besteht darauf, Holocaust in seiner ursprünglichen Bedeutung der Massenvernichtung (ohne spezifisches Subjekt) zu sehen, welches eine drastische Metapher sei, sich letztendlich jedoch "nur" auf eine verflossene Liebe bezzieht.
Einen kritischen Beitrag findet man hier: www.social-beat.org/kritiken/clouds.htm
Doch nun soll es zunächst um das gehen, was man als Hörer war nehmen kann: Musik und Text. DiJ-typisch hört man eine Akustik-Gitarre als tragendes Instrument. Dezent gesellen hin und wieder sich perkussive und synthetische Klänge hinzu. Wichtig(st)er Bestandteil ist Douglas P.s Stimme. In höchst melancholischer Manier trägt er seinen Text vor, sodass man gar nicht recht glauben mag, dass dieser Herr verfassungsrechtliche Probleme bekommen könnte.
Und doch: ganz abwegig sind die Kritik von vielen Orten (s.o.) und die Indizierungsbegründung der BPjM nicht. Diese stößt sich an den Textzeilen "Roseclouds of Holocaust // Roseclouds of Lies" und sieht darin eine Gleichsetzung von Holocaust und Lüge, in Death in June also Holocaustleugner. (Anmerkung eines Hobby-Juristen: Sollten staatliche Institutionen NS-nahe Inhalte wähnen, und dies tun sie laut Indizierungsbegründung offenkundig, wäre der konsequente Schritt eigentlich die Beschlagnahme aller fraglichen Tonträger samt Verkaufs- und ggf. Importverbot. Eine Indizierung erfolgt [eigentlich] jedoch nur bei "jugendgefährdenden" Medien, die ansonsten keine strafrechtliche Relevanz aufweisen.)
Hier erstmal das Lied.
Ein entkräftendes Argument liefert bereits der eher kritische, aber dennoch recht sachliche, oben verlinkte Artikel. Dem Post-Industrial- und Neofolk-Umfeld ist das Spiel mit Symbolen, insbesondere denen aus unrühmlichen Kapiteln der deutschen Geschichte, alles andere als fremd. So bezieht sich der Bandname Death in June auf den Röhm-Putsch, welcher sich in einem Juni zutrug. Dass gerade NS-Symbolik eine gewichtige Rolle spielt wurde in jener Quelle mit der nihilistischen Philosophie in Verbindung gebracht, die solch Musik oft innewohnt.
Doch haben Symbole Bedeutung, Macht? Pearce selbst fragte wenige Jahre zuvor, "But what ends when the symbols shatter?" Weiterhin sah er sich zu einem Statement genötigt, was zum Beispiel auf dieser Seite nachgelesen werden kann (Anmerkung: offenbar wurde beim Erstellen jener Seite ein Fehler gemacht, sodass einige Zeichen falsch dargestellt werden). Er besteht darauf, Holocaust in seiner ursprünglichen Bedeutung der Massenvernichtung (ohne spezifisches Subjekt) zu sehen, welches eine drastische Metapher sei, sich letztendlich jedoch "nur" auf eine verflossene Liebe bezzieht.
"And when the Angels of Ignorance
Fall down from your Eyes"
Montag, 21. März 2011
Atmosphere
Mein erstes Posting hat unweigerlich einen Song meiner Lieblingsband Joy Division zum Gegenstand. Atmosphere heißt das gute Stück und ist für post-punkige Verhältnisse ruhig, getragen... umso sehnsuchtsvoller und melancholischer.
Passenderweise bildet dieser Song auch den Abschluss des Films Control über das viel zu kurze Leben des Ian Curtis. Und so fügt sich die Musik sanft in den unfassbaren Moment ein und verschafft ihm eine Art... befremdlichen Frieden.
„Walk in silence / Don't turn away in silence“
Passenderweise bildet dieser Song auch den Abschluss des Films Control über das viel zu kurze Leben des Ian Curtis. Und so fügt sich die Musik sanft in den unfassbaren Moment ein und verschafft ihm eine Art... befremdlichen Frieden.
„Heart and soul. One will burn.“
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